Metalldetektoren - bin ich jetzt ein Schatzräuber oder putze ich den Wald

Letztes Jahr begegnete mir bei meiner Arbeit ein junger Mann welcher sich mit dem Sondeln oder Sondengehen auskennt. Ich fragte ihn nach seinen Erfahrungen mit diesem Hobby und er geriet ins Schwärmen. Kurzerhand schlossen wir uns für ein Projekt zusammen an dem ich immer noch arbeite. Seine Aufgabe dabei war und ist nun die, das ich immer wieder mal einen Bodenfund als historischen Beweis für mein Hobby benötige, das geht manchmal - aber nicht immer. Bei unserem ersten Ausflug ins Grüne fanden wir nämlich nur Müll, obwohl in direkter Nachbarschaft zu einem Bunkerbauwerk. Sowas kommt vor, vor allem wenn ein Hundegassiwaldweg (langes Wort, ich weiß) mitten durchs Areal geht. Beim zweiten Treffen fand mein Bekannter dann nur deutbare Funde, also Dinge die man ersteinmal genauer betrachten musste um rauszubekommen zu welcher Granate oder Bombe die Schrappnelle gehört haben mussten.

 

Und irgendetwas seltsames  scheint mit seinem Detektor jedesmal zu passieren wenn wir auf Suche gehen. Riechsalzdosen, jedes mal bisher.Der Detektor nimmt sie zwar als Folie oder Aluminiumschrott wahr, aber jedesmal sind diese kleinen Weißblechdosen von Sanitas oder anderen Herstellern mit in der Ausbeute.Man erkennt sie an der - wie ein Salzstreuer - perforierten Seite und teilweise recht gut erhaltener Bedruckung. Seltsam genug. Langsam beginne ich mich zu fragen ob die Sanitäter im ersten oder zweiten Weltkrieg in ihren Feldsanitätsbeuteln Riechsalz dabei hatten.

 

In NRW darf man Sondeln ohne große Einschränkung, außer an Historischen Plätzen, auf Privatbesitz, in Parks.Auch im Hürtgenwald darf man es nicht, jedenfalls meines Wissens nach. Würden wir auch nicht!!

 

Schatzsucher sind verpönt, immer das gleiche."Hast du das Bernsteinzimmer schon gefunden?"Sowas ist ja noch lustig, ich antworte dann immer:"Nee, ich nicht, habs  gegen den Panzer aus Omas Scheune getauscht, muss ich noch aufbauen!"

Das nächste was einem vorgeworfen wird ist die Sache mit der Leichenschändung, der Fundveruntreuung usw. usw. usw. Nicht mit uns, und schon gar nicht mit mir... Unser Hauptinteresse ist der historische Zeitnachweis, dafür reicht der Fund von ein oder zwei Patronenhülsen oft schon aus.

Und eine Soldatenleiche eus einem der beiden Weltkriege gehört nicht in Waldboden, sondern Heimaterde auf dem Friedhof.

Goldschätze finden wir nicht, glaube ich! Und falls doch -  es soll Fälle gegeben haben, bei denen ein Fund (Kein Goldfund) laut Denkmalbehörde wieder verbuddelt werden sollte bis es die Denkmalbehörde bei Interesse dann durch Archäologen ausgraben lässt!

Ich will nichts behalten, nur sicher gehen das die Geschichten über Orte von denen ich erzähle auch Wahr sind.

Und ganz nebenbei, soviel Zivilisations und Wohlstandsmüll wie in unseren Wäldern und Feldern liegt, kann die Natur ein,zwei Abenteurer als Putztrupp gut gebrauchen.

 

 

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